Klöppel der Tagmersheimer Glocken müssen durch neu dimensionierte ersetzt werden

Im Zuge der Sanierung der Glockenanlage der Pfarrkirche Tagmersheim hat der Glockensachverständige des Bistums Eichstätt, Thomas Winkelbauer, mit der ausführenden Fachfirma Rauscher u.a. über die vorhandenen Klöppel diskutiert und verschiedene Ausführungsvarianten durchgesprochen. Der Glockensachverständige hat der Kirchenverwaltung daraufhin folgende Informationen zukommen lassen:

Die aktuellen Klöppel wurden 2012 bzw. 2014 eingebaut. In die damalige Dimensionierung sind zwar erste Erkenntnisse des Forschungsprojektes "ProBell" mit eingeflossen, allerdings war zum damaligen Zeitpunkt der Stand der Erkenntnis noch nicht auf dem hohen Level, wie es heute der Fall ist.

Ein Mitarbeiter der Firma Rauscher hat die aktuell eingebauten Klöppel vermessen und am Computer nachgebildet. Der Schwerpunkt - und damit verbunden das Maßenträgheitsmoment - liegt jeweils relativ hoch, und das bei Klöppelgewichten, die eher an der oberen Grenze der empfohlenen Klöppelmaße liegen. Um mit geringeren Läutewinkeln arbeiten zu können, muss der Schwerpunkt zwingend nach unten abgesenkt werden. Dies wäre bei den vorhandenen Klöppeln nur mit dem Aufbringen zusätzlicher Maßen im Bereich des Klöppelvorhangs möglich. Trotz dieser zusätzlichen Maße gelingt es jedoch nicht, die Klöppelschwerpunkte in einen idealen Bereich zu verschieben. Die zu erwartende Reduzierung der Läutewinkel würde zwar theoretisch eine Verringerung der Anschlagsintensität (und damit eine Absenkung der Lautstärke) bringen, durch die Erhöhung der Klöppelmaße würde dieser Effekt aber weitgehend wieder aufgehoben.

Deshalb hat die Firma Rauscher ein Nachtragsangebot erstellt, um die vorhandenen Klöppel durch neue, nach dem neuesten Stand der Technik optimal für die Tagmersheimer Glocken dimensionierte Klöppel zu ersetzen. Mit diesen Klöppeln können die Läutewinkel deutlich reduziert und die Anschlagsintensität der Klöppel signifikant abgesenkt werden.

Nachdem der Glockensachverständige aus fachlicher Sicht empfohlen hat, das vorgelegte Nachtragsangebot anzunehmen, hat die Kirchenverwaltung dies so beschlossen und in Auftrag gegeben. Dadurch erhöhen sich die Ausgaben für die Sanierungsmaßnahme an der Glockenanlage um ca. 1.800 €.

Wenn alle Maße festgelegt worden sind, wird die Herstellung der Klöppel ca. 10 Wochen in Anspruch nehmen. Danach werden die Klöppel getauscht und die weiteren Sanierungsmaßnahmen an der Glockenanlage durchgeführt. Mit einer Fertigstellung der Maßnahme ist demnach frühestens im Sommer zu rechnen.