Finanzierung für die Sanierung der Glockenanlage in Tagmersheim steht

Wie berichtet, gibt es eine Beschwerde über die Lautstärke der Glocken in Tagmersheim.

Daraufhin wurde durch den Glockensachverständigen des Bistums Eichstätt eine Geräuschpegelmessung durchgeführt. Diese hat ergeben, dass die Glocken zumindest nachts tatsächlich zu laut sind. Vor diesem Hintergrund sind die pfarrlichen Gremien dem Beschwerdeführer zeitnah entgegengekommen, indem übergangsweise (bis zu einer Sanierung der Glockenanlage) der nächtliche Glockenschlag ausgeschaltet und das morgendliche Gebet-Läuten von 6:00 Uhr auf 7:00 Uhr verschoben wurde.

Bei der Überprüfung der Glockenanlage durch den Glockensachverständigen ist zudem festgestellt worden, dass zwar an allen vier Euphon-Glocken – abgesehen vom jeweiligen Schlagringverschleiß – rein äußerlich noch kein für diese Glocken typisches Schadbild festgestellt werden kann, aber zumindest für die Glocke 1 trotzdem bereits von einer signifikanten Schädigung ausgegangen werden muss, da diese Glocke eine auffallend geringe Abklingdauer hat.

Somit hat die Beschwerde über die Glocken auch etwas Gutes: ohne sie wäre diese Schädigung vermutlich nicht so schnell aufgefallen. Durch eine Sanierung können also die Glocken vor einer weiteren Schädigung verschont bleiben und für die Zukunft erhalten werden.

Durch diese Sanierung kommen auf die Kath. Pfarrkirchenstiftung Tagmersheim allerdings geschätzte Kosten in Höhe von 20.000 € zu – eine äußerst hohe Summe. Aufgrund des aktuell verhängten Baustopps in der Diözese Eichstätt wird es leider keinen Zuschuss durch die Diözese geben.

Trotzdem konnte innerhalb kürzester Zeit durch einen gemeinsamen Kraftakt die hohe Summe für die Sanierung der Glockenanlage aufgebracht werden. Sage und schreibe 13.715 € haben die Tagmersheimer Bürgerinnen und Bürger gespendet, durch Überweisungen sowie bei einer von den Mitgliedern von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung durchgeführten Haussammlung. Allein diese Summe zeigt, welch hohen Stellenwert die Kirchenglocken für die Bevölkerung in Tagmersheim besitzen. Selbstverständlich haben sich auch die Mitglieder von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, Pfarrer Tobias Scholz und Professor Stephan Müller mit einer Spende beteiligt.

Die Gemeinde Tagmersheim unterstützt die Sanierung der Glockenanlage dankenswerter Weise mit 2.000 €. Bürgermeisterin Petra Riedelsheimer hat sich auch privat mit einer großzügigen Spende beteiligt, die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth hat 1.000 € gespendet, und auf Vorschlag von Landrat Stefan Rößle stellt die Sparkasse Donauwörth eine Spende von 500 € zur Verfügung.

Die Pfarrkirchenstiftung wird einen Betrag von 2.285 € zu den Sanierungskosten dazugeben.

Auch die Arbeitsgemeinschaft der Kirchenverwaltungen im Pfarrverband Tagmersheim-Rögling-Ammerfeld unterstützt die Sanierung der Glockenanlage mit einem Zuschuss von 500 € aus dem Härtefonds des Pfarrverbands.

An dieser Stelle sagen wir allen Spenderinnen und Spendern ein ganz herzliches Vergelt's Gott. Es ist in höchstem Maß erfreulich, dass wir diese große Summe in so kurzer Zeit zusammenbekommen konnten.

Bei der Denkmalschutzbehörde wurde zwischenzeitlich bereits ein Erlaubnisantrag gestellt. Wenn diese Genehmigung vorliegt, kann beim Bistum der Bauantrag gestellt werden. Wenn dieser genehmigt wird, und im Nachgang dann Angebote von Fachfirmen eingeholt sind, hoffen wir, dass die Glockenanlage so schnell wie möglich saniert werden kann. Dadurch werden dann die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte eingehalten, der Glockenschlag kann nachts wieder erklingen, und das Gebetläuten kann morgens wieder um 6:00 Uhr erfolgen. Das ist der Wunsch einer breiten Mehrheit der Tagmersheimer Bevölkerung, wie eine von den pfarrlichen Gremien durchgeführte Befragung im Ort ergeben hat.

Pfarrer Tobias Scholz
Kirchenpflegerin Tanja Kraus und die Mitglieder der Kirchenverwaltung
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Helena Quaiser und die Mitglieder des Pfarrgemeinderates